Die Vereinstätigkeit wurde nach dem Krieg am 4. September 1948 wieder aufgenommen.
Das Protokoll der damaligen Versammlung lautet wie folgt:

Am 4.9.48 wurde von mehreren alten Mitgliedern eine Versammlung einberufen zwecks Wiederaufnahme der Vereinstätigkeit. Etwa 20 Mitglieder waren der Einladung gefolgt. Es wurde einstimmig beschlossen, die Vereinstätigkeit wieder auszunehmen. Es wurde dann ein vorläufiger Vorstand gewählt. In Abwesenheit wurde Alfons Potrykus als 1. Vorsitzender gewählt der auch, als man bei im vorstellig wurde, die Wahl annahm.
1. Kassierer wurde Wilhelm Rundhuis, 1. Schriftführer Wilhelm Haupt. Als Beisitzer wurden gewählt, August Völling, Wilhelm Wensing, Hermann Franke, Reinhold Domdey und Josef Effing.
Als Beitrag wurde für drei Monate 1 DM festgelegt.
Aus der Versammlung wurde angeregt eine Familienfeier abzuhalten, um die Mitglieder wieder zusammenzuführen. Es wurde dann beschlossen, selbige bei Schüttmann abzuhalten. Die weiteren Arbeiten wurden dem Vorstand überlassen.
Um 22.00 Uhr Schluss der ersten nach dem Kriege stattfindenden Versammlung.

Genehmigt: Alfons Potrykus

Der vorläufige Vorstand nahm dann die Arbeit zur Neubelebung des Vereinslebens auf.
Am 19. März 1949 fand die erste Generalversammlung des Schützenvereins nach dem Krieg statt. Alfons Potrykus wurde als 1. Vorsitzender bestätigt. Die Offizierswahl wurde auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Es wurde einstimmig beschlossen, 1949 ein Schützenfest zu feiern. Um die Kasse zu stärken wurde der Beitrag auf 50 Pfennige monatlich festgelegt.

Das erste Schützenfest nach dem 2. Weltkrieg wurde am 6. und 7. August 1949 gefeiert.
Am Sonntag fand bei herrlicher Witterung der Festumzug statt, bei dem erstmals die neu gegründete Stadtkapelle für die musikalische Begleitung sorgte. Seit 1949 hat die Stadtkapelle Gronau an jedem Schützenfest im Schöttelkotterhook teilgenommen. Angetreten wurde auf dem Schulhof der ehemaligen Eilermarkschule an der Kaiserstiege. Der Umzug ging dann durch die Kaiserstiege, Eichenallee und Viktoriastraße zum Wirt Bergmann an der Gildehauser Straße. Dort gab es einen Empfang des Königspaares mit Hofstaat. Weiter bewegte sich der Festzug durch die Vereinsstraße und Kaiserstiege zum Festzelt.

Nach dem Umzug wurde das Vogelschiessen durchgeführt. Es hatten sich zahlreiche Besucher aus der Stadt eingefunden. 1949 durfte noch keine Munition benutzt werden, deshalb schoss man damals einmalig mit einer Armbrust auf einen Gipsvogel. Wilhelm Tuke und Aleida Bekkers war es vergönnt, das alte Königspaar nach zehnjähriger Regentschaft abzulösen.
Während des Vogelschiessens fand eine Kinderbelustigung statt, für die der Verein 150 DM zur Verfügung stellte.
Am Montagabend schloss das Schützenfest mit einem frohen Ausklang.

Das Festzelt stand damals nicht wie heute üblich auf dem Platz an der Kaiserstiege zwischen Heerweg und Vereinsstraße, sondern auf einer Wiese gegenüber der Reginastraße, genannt „schwarzes Loch“. Hier fand das Schützenfest nur einmal 1949 statt, danach wurden alle weiteren Feste auf dem noch heute genutzten Gelände gefeiert.

 

Königschiessen von 1949
 
Konigschiessen der Gegenward
Das Schützenfest 1950 stand im Zeichen des 25jährigen Bestehens des Vereins. Es waren deshalb Abordnungen aller Gronauer Schützenvereine und des Berger Schützenvereins aus Epe zum Festumzug am Sonntag eingeladen. Vor dem Umzug fand auf dem Schulhof der Eilermarkschule die Weihe einer neuen Vereinsfahne durch Bürgermeister Franz Kerkhoff statt. Die Fahne, die vor 1939 als Vereinsfahne diente, war während der Kriegswirren abhanden gekommen. Von dieser ersten Vereinsfahne liegt kein Foto mehr vor.
Während des Schützenfestes hat sich der damalige Pfarrektor und spätere Pfarrer Hubert Vietmeier ein Herz genommen und im Festzelt für seinen geplanten Kirchenneubau gesammelt. Er soll, so die Überlieferung, „2 Eimer voll“ zusammenbekommen haben. Bereits damals wurde der Grundstein für das bis heute gute und freundschaftliche Verhältnis zwischen Kirche und Schützenverein gelegt.

Der 1. Vorsitzende Alfons Potrykus legte sein Amt auf der Generalversammlung am 11. Februar 1951 aus gesundheitlichen Gründen nieder und Johann Terbeck wurde zum neuen Vorsitzenden gewählt.

Bereits 1950 wurde darüber nachgedacht, für die gefallenen und verstorbenen Schützenbrüder eine Gedenktafel im Vereinslokal Kolk aufzuhängen. Dieses wurde von der Jahreshauptversammlung jedoch abgelehnt. Die Idee eines Ehrenmales wurde aber in weiteren Versammlungen wieder aufgenommen und es wurde beschlossen, für den Schützenverein einen eigenen Schützenplatz zu kaufen und auf diesem ein Ehrenmal zu errichten.

Mit dem Bäckermeister Haarhuis wurde der Vorstand 1952 einig, ein ca. 2900 qm großes Gelände an der Kaiserstiege, auf dem auch schon Schützenfeste stattgefunden hatten, zu erwerben. Der Kaufpreis für das Grundstück betrug 5100 DM. Das Vorhaben schien dann aber doch zu scheitern, da die Kreditanträge von den Banken abgelehnt wurden und der Kassenbestand einen Kauf deshalb nicht ermöglichte.

Kurzfristig wurde vom Offizierskorps und vom Vorstand eine Spendensammlung unter den Mitgliedern organisiert. Es wurde genug Geld gesammelt, und das Gelände konnte gekauft werden. Das gespendete Geld war ein Darlehen für den Verein, der die so erhaltenen Gelder bis 1954 an die Spender zurückzahlte.

Ebenfalls in das Jahr 1952 fällt die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister. Um die Aufnahme in das Vereinsregister zu erreichen, musste der Verein neue Statuten erstellen. Diese wurden auf der Versammlung vom 16. Juni 1952 vorgestellt und einstimmig bestätigt. So konnte der Verein am 30. September 1952 in das Vereinsregister am Amtsgericht in Gronau aufgenommen werden.

 
Antreten 1953 Schulhof Eilermarkschule
 
Umzug 50er Jahre Morgensternsiedlung

Während des Schützenfestes 1953 wurde beim Antreten auf dem Schulhof der Eilermarkschule dem verstorbenen Gründungsmitglied und General August Völling gedacht. Zum neuen General wurde der bisherige Oberst Hermann Achteresch gewählt.
Das geplante Ehrenmahl auf dem Schützenplatz konnte erst zum Schützenfest 1955 fertiggestellt werden, da die Mitglieder und auch der Vorstand und die Offiziere den Bau einer Toilettenanlage für dringender ansahen. Laut Protokollbuch waren die Zustände der bis dahin genutzten Anlage katastrophal. Da der Verein durch den Kauf des Schützenplatzes finanziell keine großen Sprünge machen konnte, wurden sowohl die Toilettenanlage als auch das Ehrenmahl durch Mitglieder nach Feierabend in Eigenleistung erstellt.

Zum Schützenfest 1955 wurden Gastvereine aus Gronau und Epe sowohl zum 30jähringen Jubiläum des Vereins als auch zur Denkmalseinweihung eingeladen. Am 31. Juli 1955 nahm Bürgermeister Kottig die Weihe des Denkmals vor. Bei den Klängen des Liedes vom alten Kameraden wurde es unter großer Beteiligung der Bevölkerung enthüllt.
Dem Vereinswirt und Gründungsmitglied Gerhard Kolk war es am Montag vergönnt, mit dem 256. Schuß die Königswürde des Schützenvereins Schöttelkotterhook, Tiekerhook, Eßseite zu erringen.
Zu seiner Königin erkor er Maria Krude. Die Mitgliederzahl stieg bis 1955 auf immerhin 361 an.
Das Schützenfest 1956 wurde im neu erbauten Zelt von B. Verst aus Epe gefeiert. Um allen Mitgliedern Platz zu schaffen, wurde laut Beschluss der Mitgliederversammlung ein zweites Zelt aus Holland zusätzlich auf dem Schützenplatz aufgestellt.

 
Umzug mit geschmückten Wagen
 
Sogar auf dem Dach wurde Musik gemacht.

In diesen Jahren fanden außer dem Schützenfest noch jeweils eine Nachfeier zum Schützenfest und ein Kappenfest vor Karneval in der Concordia statt. Diese Veranstaltungen waren immer sehr gut besucht. Am Sonntag vor dem jeweiligen Schützenfest wurde eine Kinderbelustigung veranstaltet.
Jedes Kind erhielt eine Tüte mit Leckereien und es fanden viele Spiele auf dem Schützenplatz statt. Für die musikalische Umrahmung dieses Nachmittags sorgte die Stadtkapelle Gronau.
Die Schützengesellschaft Brook-Spechtholtshook hatte ihr Schützenfest 1957 auf den gleichen Termin wie unser Verein gelegt. Trotzdem wurde das Fest an der Kaiserstiege wieder ein Volksfest, das zur Zufriedenheit aller Mitglieder und Verantwortlichen des Vereins verlief.
Als besondere Attraktion hatte der Verein für den Montag eine Kapelle der Bundeswehr verpflichtet, die mit flotten Märschen die Schaulustigen in den Bann zog. In diesem Jahr gab es keinen König im Schöttelkotterhook, da zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte ein Kaiser gekrönt werden konnte. Gerhard Schulze-Wilmert, der bereits 1927 den Vogel abgeschossen hatte, holte zum zweiten Mal die Reste des Federviehs von der Stange. Seine Kaiserin wurde Maria Bründermann.
1958 wurde Fritz Kremers König im Schöttelkotterhook, zu seiner Königin wählte er Hanni Lütkemeyer. Fritz Kremers ist der älteste im Jubiläumsjahr 2000 noch lebende König des Vereins.

Das heutzutage schon traditionelle Kaffeetrinken für die Frauen unserer Mitglieder wurde erstmalig 1959 veranstaltet. Es fand am 11. Januar 1959, nicht wie heute üblich zentral in einem Saal, sondern in den fünf Lokalen Frieler, Kalter, Kolk, Terbeck und Kemper statt.

Auf der Jahreshauptversammlung am 28. Februar 1959 sah der langjährige 1. Vorsitzende des Vereins Johann Terbeck von einer Wiederwahl ab. Zum neuen 1. Vorsitzenden wurde mit klarer Stimmenmehrheit Paul Krude gewählt. Vor dem Schützenfest 1959 wurde ein Kugelfang auf dem Schützenplatz installiert, da dieses Vorschrift geworden war.
Weiter gibt es über das Jahr 1959 zu berichten, das zum zweiten Mal ein Kaiser den Verein regierte, und zwar Hans Borghardt mit Kaiserin Agnes Rauer, die sich bereits 1953/1954 als Majestäten feiern lassen konnten.
Der 6. Dezember 1959 war ein großer Tag für unsere Kleinen. Zum ersten Mal traf Sankt Nikolaus mit dem Zug aus Bentheim kommend an der Haltestelle Bauverein ein. Dort wurde er von den Kindern, vom Vorstand, den Offizieren und von der Stadtkapelle Gronau begrüßt und zum Jugendheim St. Josef begleitet. Im Jugendheim wurde dann eine Nikolausfeier mit Bescherung für die Kinder durchgeführt.

 
Laternenpolonaise 1964
 
Der Nikolaus wird abgeholt.
Auf der Jahreshauptversammlung am 19. März 1960 stellte sich Paul Krude nicht zur Wiederwahl und Bernhard Schreiber wurde zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Schreiber blieb bis 1977 Vorsitzender und ist damit bis heute der Vorsitzende mit den meisten Amtsjahren.
Die seit dem ersten Schützenfest in jedem Jahr abgehaltene Nachfeier wurde 1961 auf Beschluss der Mitgliederversammlung abgeschafft. Die Beteiligung an der Nachfeier hatte stark nachgelassen. Man wollte Kosten sparen und das Geld für andere Aufgaben im Verein verwenden.
Das alljährlich in der Concordia stattfindende Kappenfest war weiter sehr gut besucht und 1961 wurde vom Verein anlässlich dieses Kappenfestes erstmalig ein Elferrat gestellt, der der Veranstaltung noch mehr Schwung verlieh.
Der Tod hinterließ 1961 gleich zwei Lücken im Schützenverein.
Vereinswirt und Gründungsmitglied Gerhard Kolk und der 1. Kassierer Wilhelm Rundhuis verstarben in diesem Jahr.

Auch das Schützenjahr 1962 wurde durch zwei Todesfälle besonders überschattet.
Der amtierende General Hermann Achteresch verstarb. Zu seinem Nachfolger wurde Oberst Albert Kasprowiak gewählt. Sehr tragisch war der Tod der amtierenden Königin Else Semmler.
Nur wenige Tage nachdem König Hermann Cloppenburg sie zur Königin gewählt hatte, verstarb die lebenslustige junge Frau nach einem Autounfall. Beim Schützenfest 1963 vertrat Inge Rottmann die verstorbene Königin.

Vor dem Schützenfest 1963 wurde die Toilettenanlage, die durch die stetig steigende Mitgliederzahl zu klein geworden war, erweitert. Wieder wurden die Arbeiten durch Vereinsmitglieder ausgeführt.
Auf der Mitgliederversammlung am 11. Juli 1964 wurde der Vorschlag gemacht, während der Kinderbelustigung am Sonntag vor dem eigentlichen Schützenfest einmal ein Kindervogelschießen durchzuführen. Es wurde ein Komitee gewählt, das die Organisation des Kinderschießens übernahm.
Zum Schießen wurden nur Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren zugelassen. Es wurde mit einem Luftgewehr auf einen Gipsvogel geschossen. Die musikalische Begleitung übernahm der Evangelische Posaunenchor unter Leitung von Kapellmeister Johannesdotter.
Thomas Vosskötter wurde erster Kinderkönig im Schöttelkotterhook, Kinderkönigin wurde Carla Maibaum. Das Kinderschützenfest hat seit 1964 in jedem Jahr stattgefunden.

Im Jahre 1965 wurde der langjährige 1. Vorsitzende Johann Terbeck zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Bei den Offizieren wurde Oberst Albert Kasprowiak zum General, Major Wolters zum Oberst und Hauptmann Meer zum Major befördert.

Auf der Jahreshauptversammlung 1966 wurde beschlossen, die Nikolausfeier für die Kinder aufgrund der hohen Kosten und des enormen Organisationsaufwandes fallen zu lassen. Stattdessen sollte den Kindern während des Kinderschützenfestes eine Tüte überreicht werden.
Vor dem Schützenfest 1967 mussten die Vogelstange und der Kugelfang erneuert werden, da die alten nicht mehr zugelassen wurden. Dieses belastete die Kasse sehr und wurde auch mit den vier anderen Gronauer Schützenvereinen auf dem jährlich stattfindenden Dreikönigstreffen rege diskutiert, da auch diese Vereine Ihre Schießanlagen auswechseln mussten.

Beim Festumzug 1968 trat zum ersten Mal die neu gegründete Jungschützenkompanie mit auf dem Schulhof der Eilermarkschule an. Durch die immer weiter steigenden Mitgliederzahlen wurde der Schützenplatz an der Kaiserstiege für unseren Verein zu klein. Deshalb versuchte der Vorstand ein angrenzendes Grundstück von der Stadt zu erwerben. Am 6. März 1969 konnte nach langjährigen Verhandlungen mit der Stadt Gronau der Kaufvertrag für das an den Schützenplatz grenzende Grundstück unterzeichnet werden. Die Stadt erhielt vom Schützenverein einen Teil des Schützenplatzgeländes entlang der Kaiserstiege. Der Kaufpreis für das neue Gelände betrug 15.000 DM, für das der Stadt überlassene Gelände hatte man ein Guthaben von 3.000 DM.
Durch diesen Kauf, für den noch 12.000 DM an die Stadt bezahlt werden mussten, hatte der Verein jetzt einen großen eigenen Schützenplatz und damit war das Geld der Vereinskasse gut angelegt.
Der Schützenplatz ist auch heute noch im Besitz des Schützenvereins.

 
Festumzug vor der alten Eilermarkschule
 
Laternenpolonaise
Eine Abordnung vom Vorstand und von den Offizieren folgte am 28. und 29. Juni 1970 der Einladung des Dormagener Schützenvereines und besuchte das Schützenfest im Rheinland. Seit dem wurden schon mehrere Feste in Dormagen besucht und die Dormagener Schützen sind seither auch regelmäßig auf unserem Schützenfest in Gronau vertreten.

Von der Stadt Gronau erhielt der Schützenverein am 16. Oktober 1972 einen Bescheid über Erschließungsbeiträge für die Kaiserstiege in Höhe von etwa 26.000 DM. Der Kassenbestand belief sich laut Jahrehauptversammlung vom 25. März 1972 auf 5.272 DM. Dieser Erschließungsbeitrag war für den Verein zu diesem Zeitpunkt also nicht bezahlbar. Sowohl die Anlieger der Kaiserstiege als auch der Schützenverein legten gegen den Bescheid Widerspruch ein. Die Anlieger zweifelten an, dass diese Erschließungskosten überhaupt berechnet werden durften. Nach vielen Gesprächen, Verhandlungen und nach Klärung der rechtlichen Grundlagen konnte eine endgültige Entscheidung erst 1974 gefällt werden. Der endgültig zu zahlende Erschließungsbeitrag belief sich auf 20.953,82 DM. Dieser Beitrag wurde in mehreren Raten an die Stadt bezahlt. Vorher hatte der Verein noch versucht, den Erschließungsbeitrag zu mindern. Der Stadt Gronau sollte das Vereinsgrundstück bis auf zwei Wochen im Jahr, in denen das Schützenfest gefeiert werden sollte, als Kinderspielplatz zur Verfügung gestellt werden. Dadurch erhoffte sich der Verein eine Stundung oder eine Herabsetzung des Erschließungsbeitrages. Mit der Stadt wurde aber keine Einigung erzielt und so wurde der Betrag in voller Höhe bezahlt. Dieses führte in den nächsten Jahren natürlich zu einer schwierigen finanziellen Situation des Vereins, die aber gemeistert wurde.

Der Kirchengemeinde St. Josef wurde 1974 der Schützenplatz für die Pfarrkirmes zur Verfügung gestellt. Seit dem ist es üblich, dass der Kirchengemeinde der Schützenplatz entweder als Parkplatz oder auch für andere Zwecke zum Pfarrfest überlassen wird. Der Schützenverein übernimmt auf dem Pfarrfest immer Aufgaben, um die Pfarrgemeinde zu unterstützen.

Nach dem Vogelschießen am 5. August 1974 gab es Unstimmigkeiten mit dem neuen König wegen der Zusammensetzung des Thrones. Nach einigen Diskussionen übernahm der König sein Amt nicht und der alte Thron mit König Kai-Detlef Reimers und Königin Christa Brüning blieb ein weiteres Jahr in Amt und Würden.

In der Jahreshauptversammlung am 15. März 1975 gab es eine große Diskussion über das Thema Beitragserhöhung. Da der Verein die bereits erwähnten Erschließungskosten zahlen musste, kam man mit dem Beitrag von 1,50 DM monatlich nicht mehr aus. Nach heftiger Debatte einigten sich die Schützen, den Beitrag auf 2 DM monatlich zu erhöhen.

Vom 2. bis 5. August 1975 wurde das 50jährige Bestehen des Schützenvereins Schöttelkotterhook-Tiekerhook-Eßseite gefeiert. Der Festausschuss mit Paul Lütkemeyer, Johann Spelmink, Hermann Hölscher, Josef Sandkuhle und Erwin van der Velde, unter Leitung von Gerhard Weßling, hatte das Fest in mühevoller Kleinarbeit vorbereitet. Vorstand, Offiziere und Jungschützen stellten Empfangsbögen auf. Das Jubiläumsfest begann am Samstag den 2. August 1975 mit dem Jubiläumskaiserschießen und der Jubilarehrung. Nach einem schönen, kameradschaftlichen Schießen holte Gerhard Möller den Rest des Vogels von der Stange und war somit Jubiläumskaiser. Zu seiner Kaiserin erwählte er Maria Schreiber. Auch alle anderen Thronmitglieder des Jahres 1971/72 nahmen wieder auf dem Thron Platz. Bei der Jubilarehrung konnten immerhin fünf Gründungsmitglieder für 50jährige Vereinstreue ausgezeichnet werden. Es waren Johann Terbeck, Theo Böing, Bernhard Lewing, Willi Müller und Engelbert Wiggers. Nach der Kaiserkrönung wurde der Abend mit einem Festkommers beendet.

Am Sonntag, 2. August 1975 fand ein ökumenischer Gottesdienst in der St. Josef Kirche statt.
Die Gedenkrede am Ehrenmahl hielt Pfarrer Jung von der evangelischen Kirchengemeinde. Am Nachmittag marschierten dann die geladenen Gastvereine auf den Schulhof der Eilermarkschule auf. Bürgermeister Bruno Jäkel sprach dem Jubelverein die besten Wünsche und alles Gute aus. Danach wurde ein großer Festumzug durch den Vereinsbezirk durchgeführt, der am Festzelt an der Kaiserstiege endete. Bei großer Hitze marschierte eine 65 Mann Kapelle der Thier-Brauerei aus Dortmund mit, die vom damaligen Festwirt Bernhard Albers für den Verein unentgeldlich bestellt worden war. Diese Kapelle fand großen Anklang bei den Schaulustigen. Mit dem Kaiserball ging der Sonntag zuende.

Am Montag begann nach dem Wecken der Offiziere um 11:30 Uhr das Königschießen.
Mit dem 361. Schuß hatte Werner Determann die Königswürde errungen. Seine Königin wurde Marlies Ridder. Der gut besuchte Krönungsball ging bis in die frühen Morgenstunden.

Am Dienstag fand dann der übliche Kehraus für die Vereinsmitglieder statt.